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SECONDARY RESIDENCE GRAZ TAG#7
Nun ist heute tatsächlich der letzte Tag unserer Secondary Residence im Bezirks Gries in Graz unter dem Motto „ALLERland…“ gekommen.
Wir drei sind aus unterschiedlichen Motivationen hier: Daniela als anerkannte Künstlerin, Steffi als Bewohnerin des Viertels und Sandra als Vertreterin der Verwaltung.
Im Sinne des Projektes haben wir uns viel über die Menschenrechte unterhalten. Wir haben uns über Europa – über die Europäische Union unterhalten. Diese Residence fand immerhin in der Woche rund um den 9. Mai – dem Europatag statt. Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom Faschismus. Im Sinne der Entwicklungsmöglichkeiten für alle Menschen ist diese Befreiung ein wesentlicher Schritt für die Demokratie. In Frankreich ist dieser Tag ein Feiertag. In Österreich noch nicht.
Die Ziele des Projektes sind sehr groß. Sie klingen gut und wir alle brennen für die Werte eines Zusammenlebens in Respekt.
In unserer Wohnung für diese Woche, unsere Secondary Residence, hatten drei Frauen, die sich davor nicht kannten, ein gemeinsames Ziel. Auch in Europa und weltweit gibt es gemeinsame Ziele, die Unbekannte gemeinsam zu erreichen versuchen.
Wir haben ganz unterschiedliche Zugänge und Wünsche und Bedürfnisse. Und doch haben wir viel gemeinsam. Zum Beispiel, dass uns ein Zusammenleben in Würde und Respekt für alle sehr wichtig ist. Ein „Buen Vivir“.
Heute ist der große Tag, an dem wir dies alles einfließen lassen können – und auch müssen – damit ein künstlerisches Werk entstehen kann. Daniela hat den wirklich großartigen Input gehabt, dass wir solidarische „Drei Schwestern“ sind.
Wir haben, für einen Wimpernschlag unseres Lebens, unsere Leben miteinander geteilt. Wir haben uns Geschichten erzählt. Wir durften uns kennenlernen. Wir haben über wesentliche Themen des Lebens und des Zusammenlebens diskutiert. Und im Viertel mit Leuten gesprochen, uns auf die Suche nach ihren Geschichten gemacht, gebaute Strukturen analysiert, Institutionen aufgesucht. Miteinander gelebt.
Es war zwischendurch sehr lange. Es war gleichzeitig aber auch sehr kurz. Es gäbe noch so viel zu erzählen. Zu sagen. Zu diskutieren. Für einen Teil von uns wird die Erinnerung an den Klang unserer Stimmen bleiben, für einen Teil eher die Erinnerung Gespräche und Geschehnisse. Jedenfalls positive Erinnerungen.
Es wird aber auch noch mehr bleiben…
Auch zum Ende unserer gemeinsamen Geschichte regnet es wieder. Es ist das Zeichen dafür, dass das Leben ein Kreislauf ist und, dass das (hoffentlich) nicht das Ende ist.